Voltaire:
Candide oder die beste Welt;
Das Erdbeben von Lissabon oder Prüfung des Satzes „Alles ist gut“;
zeitgenössische Kritik an den Werken
Voltaire (1694–1778) gehörte zu den wichtigsten Autoren und Philosophen der französischen Aufklärung. Er lebte in Genf, als 1755 ein gewaltiges Erdbeben und seine Folgen die portugiesische Hauptstadt Lissabon und die nordafrikanische Küste verwüsteten. Geschockt von diesen Ereignissen veröffentlichte Voltaire im Folgejahr das Gedicht Das Erdbeben von Lissabon oder Prüfung des Satzes „Alles ist gut.“ (Originaltitel Poème sur le désastre de Lisbonne, ou examen de cet axiome ›Tout est bien‹), in dem er die Ereignisse verarbeitete und sich deutlich gegen die Vertreter des sogenannten Optimismus positionierte.
1759 setzte Voltaire nach und veröffentlichte seine satirische Erzählung Candide, ou l’optimisme. Das Werk erschien zunächst anonym auf französisch, eine deutsche Autorenschaft vortäuschend.
Ebenfalls entstanden unter dem Eindruck des Lissabonner Erdbebens von 1755 und des 1756 ausgebrochenen Krieges (später als Siebenjähriger Krieg betitelt), richtete sich Voltaires Werk gegen die optimistische Weltanschauung und die Idee, in der besten aller Welten zu leben. Der Titel-„Held“ Candide, naiv, gutmütig und von der optimistischen Philosophie seines Lehrmeisters Pangloss durchdrungen, erlebt darin eine endlos scheinende Odyssee auf der Suche nach seiner Geliebten Kunigunde, Tochter aus adligem westfälischem Hause. Trotz aller Misshandlungen, Katastrophen und Herzlosigkeiten, die Candide, seinen Freunden und seinen vorübergehenden Begleitern dabei widerfahren, halten er und besonders sein Meister der optimistischen Lehre die Treue. Voltaire setzte hier den Optimismus mit Naivität gleich und gab ihn der Lächerlichkeit preis.
139 Seiten
ISBN978‑3–95421-036–7 (Buch) 5,90€
ISBN 978–3‑95421–008‑4 (E‑Book, mobi) 1,99€
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