Eva Müller: Zwischen Mythos und Militanz.

Die Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei Ita­li­ens und der Auf­stieg des Faschis­mus (1921–1926)

Der Auf­stieg des Faschis­mus in Ita­li­en und sei­ne dau­er­haf­te Eta­blie­rung an der Spit­ze des Staa­tes sind weder rein struk­tu­rell zu erklä­ren, noch waren sie unab­wend­bar. Es tru­gen, so die Grund­an­nah­me, auch in Ita­li­en der König, die alten Eli­ten und die Par­tei­en jeweils auf ihre Wei­se dazu bei, dass Mus­so­li­ni sei­ne Macht­stel­lung errin­gen, fes­ti­gen und aus­bau­en konnte.

Die Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei Ita­li­ens pfleg­te indes­sen einen regel­rech­ten his­to­ri­schen Mythos von ihrer inner­ita­lie­ni­schen Son­der­rol­le im Anti­fa­schis­mus und in der Resis­ten­za, ein­her­ge­hend mit der For­de­rung nach beson­de­rem poli­ti­schen Ein­fluss in der Republik.

Die Autorin stellt dem kom­mu­nis­ti­schen Selbst­ver­ständ­nis von der Son­der­rol­le im frü­hen Anti­fa­schis­mus Quel­len und For­schungs­er­geb­nis­se gegen­über. Dabei unter­sucht sie die Zeit­span­ne von der Par­tei­grün­dung 1921 bis zum Ver­bot der Par­tei 1926, also die Pha­se des begin­nen­den Auf­stiegs und der zuneh­men­den Eta­blie­rung des Faschis­mus. Denn es han­del­te sich um eine Pha­se, in der die oppo­si­tio­nel­len Kräf­te zwar nach und nach aus­ge­schal­tet wur­den, aber zunächst noch über einen gewis­sen Hand­lungs­spiel­raum ver­füg­ten. Wei­ter wird unter­sucht, wie dem Duce und sei­ner Par­tei die Eta­blie­rung gegen die­se Oppo­si­tio­nen gelin­gen konn­te und wie die Kom­mu­nis­ten den Faschis­mus wahr­nah­men, wor­in ihre poli­ti­schen Plä­ne bestan­den und in wel­chem Maße es ihnen gelang, die­se umzu­set­zen. Dazu wer­den die Indi­ka­to­ren einer even­tu­el­len Son­der­rol­le über­prüft, um zu zei­gen, ob und wie sich die­se kon­kret in poli­ti­schen Ver­hal­tens­wei­sen oder Taten manifestierte.

Eva Mül­ler, gebo­ren in Kro­nach, stu­dier­te Geschich­te, Ger­ma­nis­tik und Ita­lia­nis­tik in Würz­burg und Padua. Ihr Dis­ser­ta­ti­ons­pro­jekt zum The­ma „Iko­ni­sches Wis­sen. Deut­sche Geschich­te in ita­lie­ni­schen Schul­bü­chern“ wur­de sowohl vom Georg-Eckert-Insti­tut für Schul­buch­for­schung in Braun­schweig als auch vom Deut­schen His­to­ri­schen Insti­tut in Rom mit Sti­pen­di­en gefördert.

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Inhalts­ver­zeich­nis

ISBN 978–3‑95421–146‑3 (Taschen­buch) 16,90€

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