Historiographie lebt von der Freiheit, sich einem geschichtlichen Phänomen aus subjektivem Forschungsinteresse zu nähern – auch losgelöst von institutionellen Rahmenbedingungen und Trends.
Der vorliegende Band bietet eine Sammlung solch interessengeleiteter Denkanstöße zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Er illustriert die Vielgestalt historischer Themen an einem kleinen bundesrepublikanischen Lehrstuhl der Neusten Geschichte, darunter:
- Die Krise in Nahost
- Geschichte im Bild
- Der Erste Weltkrieg
- Streitgeschichte
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Auszug aus dem Vorwort der Herausgeber:
Thematisch ist der vorliegende Band breit aufgestellt. In den historiographischen Interviews geht es zunächst um die umstrittene Frage nach der Vergleichbarkeit von Diktaturen und deren Gewalttaten sowie ferner um die Krise in Nahost. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit biographischen Annäherungen an Guiseppe Garibaldi, Camillo Benso di Cavour, Erich Koch-Weser und Erich Welter. Kapitel drei fasst die mediale Vermittlung von Geschichte am Beispiel der Historienmalerei im Habsburgerreich, der Werbestrategie der Bundeswehr und Pierre Schoendoerffers Historienfilm Điện Biên Phủ ins Auge. Der Erste Weltkrieg in den oftmals wenig berücksichtigten Räumen Italien, Kleinasien und Naher Osten bildet den thematischen Kern des vierten Kapitels. Schließlich werden – fünftens – historische Themen präsentiert, welche sich trefflich unter dem Schlagwort Streitgeschichte fassen lassen: so etwa die Frage nach Möglichkeiten einer vergleichenden Geschichtsschreibung, Reflexionen über Krieg und Frieden in der deutschen Philosophie, ein Rückblick auf die Fischer-Kontroverse, die Geschichte der Deutschen Burschenschaft und die Frage nach der begrifflich sinnvollen Einordnung des Alldeutschen Verbandes. Die hier vorgestellte Gliederung ist nicht als durchgreifende Systematik, sondern eher als Grobstruktur eines Bandes zu verstehen, der fragmentarische Denkanstöße und Zugriffe erlauben möchte und in diesem Sinne durchaus selektiv gelesen werden kann.
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herausgegeben von Gerrit Dworok und Christina Schäfer
417 Seiten
ISBN 978–3‑95421–105‑0 (Buch) 19,90€
ISBN 978–3‑95421–106‑7 (E‑Book, mobi) 9,99€
ISBN 978–3‑95421–107‑4 (E‑Book, epub) 9,99€
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